„Am 3. Juni 1954, 19.00 Uhr, fanden sich 44 Interessenten für den genossenschaftlichen Wohnungsbau im Kulturraum des VEB Nähmaschinenwerke Altenburg zusammen.
20 erklärten durch ihre Unterschrift und durch die Einzahlung der Aufnahmegebühren ihren Eintritt in die Genossenschaft, die … hierdurch …gegründet wurde.
Die erste Vorstandssitzung der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft fand am 7. Juni 1954 in der Gaststätte „Schweiz“ statt. Hier wurde beschlossen, der Genossenschaft den Namen „GLÜCKAUF“ zu geben.
Dem Antrag auf Registrierung beim Rat des Bezirkes Leipzig wurde am 21. Juni 1954 unter der Registriernummer 6/54 stattgegeben.
Im „Statut für die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft GLÜCKAUF Altenburg“ war u.a. festgehalten:
I.3. Die Finanzierung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus erfolgt aus:
a) Mitteln der Genossenschaft
b) Arbeitsleistungen der Genossenschafter
c) Solidaritätsleistungen der Werktätigen
d) Zuschüssen der Betriebe und sonstigen Beihilfen
e) zinslosen Krediten der Deutschen Investitionsbank
II.1. Jeder Angehörige der Betriebe WISMUT Gera und VE Betriebe Altenburg kann Mitglied der AWG werden.
Bereits am 26.06.1954 wurde der erste Spatenstich vollzogen.
Die Grundsteinlegung für Block I (Schlachthofstr. 6 und 8, heute: Richard-Wagner-Platz 18 und 20) erfolgte am 21.08.1954.
Im November 1954 wurde durch das Ministerium des Innern das „Nutzungsrecht zum Zwecke der Errichtung genossenschaftseigener Wohngebäude“ auf dem Areal Brunnenstraße / Schlachthofstraße / Richard-Wagner-Platz beurkundet.
Nach einjähriger Bauzeit übergab der Vorsitzende des Rates des Kreises, Herr Zschunke, am 13.08.1955 in einer Feierstunde, zu der auch die DEFA-Wochenschau und der Rundfunk geladen waren, den ersten 12 Familien die Schlüssel für ihre neue Wohnung.
Gleichzeitig wurde auf dem zweiten Doppelhaus (heute: Brunnenstraße 4 und 4a) die Richtkrone gesetzt.
Der Neubau der Wohnkomplexe Richard-Wagner-Platz 2-4, 14-16, 10-12 und 6-8 schloss sich dem nahtlos an, so dass 1957 insgesamt 84 Genossenschafter Mitglied der AWG „Glückauf“ waren und im Wohngebiet Richard-Wagner-Platz ein neues Zuhause fanden.
Erst im Jahr 1959 errichtete die AWG Deutzen die Gebäude Richard-Wagner-Platz 9-13.
Seit den ersten Wohnungsübergaben auf dem Richard-Wagner-Platz sind über 50 Jahre vergangen. Noch heute zählen wir „Genossenschafter der ersten Stunde“ zu unseren Mietern in diesem Wohngebiet.